Angèle und Tony

Die wilde Schönheit der Normandie bildet die Kulisse für die unerwartete Begegnung zwischen „Angèle und Tony„. Angèle, eine junge Frau, gezeichnet von ihrer düsteren Vergangenheit, trifft auf Tony, einen bedächtigen Fischer, der sich der harten Realität der See stellt. In einer Welt, in der die Regierung die Fangquoten diktiert und Tonys Bruder obsessiv nach ihrem ertrunkenen Vater sucht, kämpfen beide um ihren Platz. Dabei ist die größte Herausforderung nicht das Meer oder die Regierung, sondern das Aufeinandertreffen zweier Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Dauer: 79 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Alix Delaporte
Produzenten: Hélène Cases
Hauptdarsteller: Clotilde Hesme, Grégory Gadebois, Evelyne Didi
Nebendarsteller: Jérôme Huguet, Antoine Couleau, Patrick Descamps
Genre: Drama
Studio: CLA GmbH
Sprachen: Deutsch

Angèles Wunsch, die Fehler ihrer Vergangenheit zu korrigieren und ihren Sohn zurückzubekommen, führt sie zurück zu Tony. Sie sieht in ihm die Möglichkeit einer stabilen familiären Situation, einer Chance auf ein normales Leben. Tony, der zuerst nur einen Arbeitsvertrag anbietet, findet sich bald inmitten eines unerwarteten emotionalen Strudels wieder. Angèles ehrgeizige Pläne, ihre versteckten Geheimnisse und ihre aufkeimende Liebe zu Tony – all das zeichnet eine komplexe, berührende Geschichte, die beweist, dass Liebe und Hoffnung selbst die wildesten Gewässer zähmen können.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Angel & Tony“ (französisch: Angèle et Tony) ist ein französischer Drama-Film der im Jahr 2010 unter der Regie von Alix Delaporte in den deutschen Kinos erschienen ist. Der Film wurde in der Internationalen Woche der Kritik beim 67. Internationalen Filmfestival in Venedig uraufgeführt. Er erhielt drei César-Nominierungen und konnte davon sogar zwei für sich gewinnen: die vielversprechendste Schauspielerin für Clotilde Hesme und den vielversprechendsten Schauspieler für Grégory Gadebois. Der Film konnte allerdings kaum seine Kosten wieder einspielen und war damit zumindest an den Kinokassen kein wirklicher Erfolg.

Handlung & Story vom Film „Angèle und Tony“

Die mittellose und arbeitslose Angèle, die sich durch Kleinkriminalität über Wasser hält und gerne Sex unter freiem Himmel praktiziert, beantwortet eine Stellenanzeige des wortkargen Tony. Er lebt mit seiner verwitweten Mutter Myriam und betreibt mit seinem Bruder ein Fischerboot am Hafen von Port-en-Bessin. Gegen den verbalen Widerstand seiner Mutter gibt er Angèle einen Job. Sie soll seiner Mutter Myriam helfen, den Fang auf dem Fischmarkt zu verkaufen und stellt ihr sogar ein Zimmer in ihrem Haus. Mehr als einmal bietet Angèle ihm sofortigen Sex an, aber das ist nicht seine Idee einer Beziehung. Zu Beginn scheinen die beiden nicht auf einen gemeinsamen Nenner zu gelangen, zumindest nicht in romantischer Hinsicht. Die schroffe und stark sexuelle Art und Weise der jungen Frau schreckt den Mann eher ab, als dass Sie ihn mit ihrer Art verführen könnte.

Nach und nach tauchen Details aus Angèles Vergangenheit auf. Sie ist gerade von einer zweijährigen Gefängnisstrafe wegen des Todes ihres Ehemannes aus der Haft entlassen worden. Nach ihren eigenen Angaben habe es sich dabei aber um einen Unfall gehandelt. Momentan befindet sie sich auf freiem Fuß, muss aber auf ihre Aktionen achten da sie noch auf Bewährung ist. Ihr neun Jahte alter Sohn Yohan, von dem sie sich aufgrund der Gefängnisstrafe immer mehr entfremdet, ist in Gewahrsam ihrer Schwiegereltern, die sie verachten – nicht zu letzt weil sie nicht an die Unfalltheorie ihrer Schwiegertochter glauben. Sie will ihn wiedererlangen, muss aber zeigen, dass sie einen festen Wohnsitz und einen festen Job hat und in einer stabilen Beziehung mit einem guten Mann ist.

Bleiben & sesshaft werden oder gehen?

Langsam wird sie bei ihrer Arbeit besser und fängt an, Tony und seine Familie etwas mehr Respekt zu schenken. Zudem scheint sie mit der Zeit ein gewisses Maß an Mitgefühl und Zuneingung für ihre Retter zu entwickeln. Auch zu den Bewohnern in dem kleinen Dorf findet sie langsam aber sicher einen Zugang. Sie beteiligt sich an Gemeinschaftsaktivitäten und während der Proben für ein Kinderspiel spielen sie und Tony einen unterhaltsamen Backstage-Fall. Langsam aber sicher gewöhnt sie sich an das klassische bürgerliche Leben und findet sogar Gefallen am Gedanken zu heiraten und sesshaft zu werden.

Myriam ist mit diesem Gedanken überhaupt nicht zufrieden und durchwühlt ihre Sachen auf der Suche nach antworten. Als Angel feststellt, dass ihre Sachen durchwühlt wurden, stellte sie Myriam zur Rede, diese gibt den Vorfall zu kann Angel aber dazu überreden zu bleiben. In einem späteren Gespräch mit der Familienrichterin stellt sich heraus, dass Angels Heiratspläne mit Yohan erfunden waren. Yohan, gesteht ihr seine Liebe und sein Vorhaben mit ihr Zusammenleben zu wollen. Er weiß allerdings nichts von ihrem Sohn und schon gar nichts von ihrer Haftstrafe weiß, lernt ihren Sohn kurze Zeit später persönlich kennen. Von ihrem Sohn erfährt er dann von ihrer Haftstrafe, erkennt aber, dass Sie ihm wichtiger ist als ihre Lügen und die beiden entscheiden sich tatsächlich zu heiraten.

Der wichtige Tag steht bevor und am Morgen der Hochzeit ist sie überglücklich zu sehen, dass ihr Schwiegervater Yohan gebracht hat. Ihr Sohn hat für sich die Entscheidung getroffen, lieber mit seiner Mutter und ihrem neuen Mann zusammenzuleben. Anstatt sich der Hochzeitsgesellschaft anzuschließen, fahren die drei an die Küste und verbringen den Tag als Familie.

Fazit & Kritiken zum Film „Angèle und Tony“

Die Kritiken zum Film „Angèle und Tony“ sind durchmischt. Viele finden die ruhigen, klaren Erzählstränge sehr zufriedenstellend und erkennen den Film als das was er ist – eine starke Liebesgeschichte, die durch den konzentrierten Einsatz von erzählerischen Momenten überzeugen kann. Anderen ist die teilweise sehr ereignislose Story zu mager, denn Liebe muss greifbar sein um als Mittel der Erzeugung von Interesse zu überzeugen. Für die Kritiker, die der ersten Beschreibung hier zustimmen, sind die damit verliehenen Auszeichnungen der beiden Hauptdarsteller auch Beweis genug, dass ein Film nicht immer mit aufgeladener Aktion und viel Handlung daher kommen muss, um den Kinobesucher von heute an die Leinwand zu fesseln.

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