Renoir

Am sonnigen Ufer der Côte d’Azur, 1915, verbringt der von Krankheiten geplagte Maler Auguste Renoir seine Tage in einem ruhigen Haus. Hier malt er voller Hingabe, obwohl ihn der Schmerz über den Verlust seiner Frau ständig begleitet. Doch der Lauf des Schicksals ändert sich, als Andree, eine junge Frau voller Leben, vor seiner Tür steht. Als Modell verleiht sie nicht nur seinen Gemälden neues Leben, sondern weckt auch in dem alten Künstler und seinem verwundeten Sohn Jean ungeahnte Energien.

Dauer: 106 Min.
Jahr:
Regie: Gilles Bourdos
Produzenten: Olivier Delbosc, Marc Missonnier
Hauptdarsteller: Michel Bouquet, Christa Theret, Vincent Rottiers
Nebendarsteller: Thomas Doret, Romane Bohringer
Genre: Drama
Studio: Fidélité Films
Sprachen: Deutsch, Französich

Während Renoir durch sie wieder zu alter Kraft findet, entdeckt Jean gemeinsam mit Andree seine Begeisterung für das Kino und schreitet aus dem mächtigen Schatten seines Vaters.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der Film „Renoir“ wurde 2012 gedreht. Es ist der Abschlussfilm des Regisseurs Gilles Bourdos, der erstmalig bei den Filmfestspielen von Cannes 2012 gezeigt wurde. Der Film wurde in Rayol-Canadel-sur-Mer in Frankreich an der Côte d’Azur gedreht. Das Areal ist ein geschütztes Gebiet, das man nur zu Fuß erreichen kann. Der schöne Garten und die einzigartige Landschaft tragen den Film. Der alte Renoir wird von Michel Bouquet dargestellt, der 1925 in Paris geboren wurde und auch viel Theater gespielt hat, unter anderem „Der Geizhals“ oder „Der eingebildete Kranke“.

Seine virtuose schauspielerische Leistung, bei der er einfühlsam die letzten Lebenstage von Renoir zeigt, ist beachtlich. Er musste bereits morgens um sechs Uhr in die Maske, damit man die deformierten rheumatischen Hände gestalten konnte, den Bart ankleben und so weiter. Die Rolle des jungen Renoirs spielt Vincent Rottiers. Die rothaarige Muse Andrée wird von Christa Theret dargestellt. Sie wurde am 25. Juni 1991 geboren und spielte in „LOL – Laughing Out Loud“ die Tochter von Sophie Marceau. Coco Renoir, der jüngste Sohn, wird von Thomas Doret gespielt, Gabrielle, das Kindermädchen, von Romane Bohringer. Der Kameramann Mark Ping Bing Lee ist Taiwanese.

Handlung & Story vom Film „Renoir“

Der Patron und berühmte Maler Auguste Renoir lebt 1915 zurückgezogen in seinem Haus mit einer Schar Dienstmägde und seinem jüngsten Sohn Coco. Seine Frau Aline ist vor vier Jahren gestorben. Seine beiden älteren Söhne sind im Ersten Weltkrieg an der Front. Der Maler hat schweres Rheuma, vor allem an den Händen und sitzt im Rollstuhl. Trotz allem will er immer noch malen, obwohl ihn aufgrund der Krankheit unfassbare Schmerzen plagen. Nachts liegt er unter einem Korbgeflecht, damit die Laken ihn nicht berühren.

Die Dienstmädchen bandagieren täglich seine Hände und sind sehr bemüht um ihn. Um ihn abzulenken, schickt man ihm die sechzehnjährige Andrée, die sich freigeistig und unangepasst als Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin bezeichnet. Sie ist sein neues Aktmodell. Der Film wird sinnlich vor dem Hintergrund einer großartigen französischen Landschaft zelebriert. Plötzlich taucht sein zweitältester Sohn Jean Renoir, verletzt, wieder auf. Er muss nicht mehr an die Front, weil er hinkt. Von nun an hilft er seinem Vater bei der Malerei und ist dabei, wenn dieser die schöne, junge Andrée wieder und wieder malt. Schließlich verlieben sie sich ineinander. Vater und Sohn sind eifersüchtig aufeinander.

Ausgenutzt

Jean beschließt wieder zum Militär zurückzukehren, nachdem er wieder mit einem Kleinflugzeug geflogen ist. Vorher geht die ganze Entourage aus Dienstmädchen, Söhnen und Muse an die Quelle, wo unter anderem das Bild „Die Badenden“ entsteht. Nachdem sich Andrée schließlich ausgenutzt fühlt, weil sie kaum für ihre Arbeit als Aktmodell bezahlt wird und sie drei wertvolle Porzellanteller kaputt macht, die der Patron eigenhändig in seiner Jugend bemalt hat, amüsiert sie sich auf einer Party. Dort findet sie Jean und die beiden werden schlussendlich ein Paar.

Der Film zeigt, dass Auguste Renoir einerseits ein Märtyrer war, der nur „das Schöne“ zeichne wollte und trotz Rheuma und hohem Alter noch arbeitete, andererseits aber auch seine Frauen ausnutzte und sich von vorne bis hinten bedienen ließ. Gabrielle, das Kindermädchen, das die drei Jungs aufzog, wurde noch zu Lebezeiten der Mutter, verstoßen. Jean Renoir und die letzte Muse seines Vaters, Andrée, gehen später nach Hollywood und drehen Stummfilme. Während er geachtet in L.A. lebt und für einen Regie-Oscar nominiert wurde, gerät sie später in Vergessenheit. Beide sterben 1979. Auguste Renoir lebte von 1841 bis 1919 und wurde 78 Jahre alt.

Fazit & Kritiken zum Film „Renoir“

Das französische Kino ist viel leichter und sinnlicher als das amerikanische. Die verfilmte Biografie des impressionistischen Malers Pierre-Auguste Renoir ist eine Hommage und Verbeugung des Regisseurs an diesen großen Maler. Obwohl Renoir in Frankreich selbst gar nicht so anerkannt ist, wird er weltweit sehr geschätzt und gilt als großer Vertreter der Impressionisten.

Der Film „Renoir“ lebt von satten Farben in Grün, der schönen Landschaft und dem herrlichen Garten. Man erhält einen guten Einblick in das damalige Leben Anfang des 20. Jahrhunderts während des Ersten Weltkriegs, von dem im Film jedoch kaum etwas zu spüren ist. Die Kostüme sind liebevoll zusammengestellt, wofür es 2014 einen César in der Kategorie „Beste Kostüme“ gab. Der Film plätschert leise und langsam dahin, ist recht ereignisarm, aber überzeugt mit opulenten, stimmungsvollen Bildern, schönen Menschen und sinnlichen Aktaufnahmen. Es ist ein interessantes Biopic, das uns den Künstler Auguste Rodin näher bringt.

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